Tipps für die erste eigene Wohnung

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So richtest du mit wenig Geld die Studenten-WG gemütlich ein

Für Studenten verschärft sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt immer mehr. Kleine Wohnungen oder Zimmer in Studenten-WGs zu ergattern, ist nicht einfach. Wenn du mit sehr viel Glück eine Bleibe findest, hast du nur wenig Geld für die Renovierung, Einrichtung und Dekoration übrig. Doch keine Sorge. Mit den nachfolgenden Tipps holst du trotzdem das Beste aus den eigenen vier Wänden heraus. Spaß macht das Stylen deines neuen Zuhauses außerdem. 

Was ist erlaubt? 

Grundsätzlich kannst du wohnen, wie es dir gefällt. Von der klassischen Anbauwand, dem massigen Dreisitzer oder dem Schuhregal im Eingangsbereich ist heutzutage längst keine Rede mehr. Mach dir das Wohnen so angenehm wie möglich. Richte dich praktisch ein und lass deiner Kreativität freien Raum, damit deine Wohnung individuell wirkt. Einige Regeln allerdings musst du beim Renovieren und Einrichten beachten. Du findest sie im Bürgerlichen Gesetzbuch. Den Rest erläutert dir der Mietvertrag. So kann dir der Vermieter zwar nicht verbieten, dich in deiner Lieblingsfarbe einzurichten. Allerdings musst du schrille Farbtöne und eigenmächtige Einbauten unter Umständen beim Auszug wieder entfernen. Das mag erst einmal schwierig anmuten, braucht dich aber nicht erschrecken. Im nachfolgenden Absatz erhältst du für einige Problemfälle alternative Inspirationen. 

Was, wenn dir die Mietsache nicht gefällt? 

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Möchtest du die Wände in deiner Studenten-WG umgestalten, streiche sie in deiner Lieblingsfarbe über. Wähle eine Farbe, die sich beim Auszug ebenfalls überstreichen lässt. Dann vermeidest du eventuelle Streitigkeiten mit dem Vermieter. Weniger Ärger hast du beim Tapezieren zu befürchten, denn Tapeten lassen sich beim Auszug bei Bedarf ablösen. Dunkelbraune oder beige Waschbecken waren in den Wohnungen der 1970-er Jahre anzutreffen. Auch heute noch findet man sie gelegentlich in Mietobjekten. Soll deine Wohnung nicht wirken, als wenn die Zeit bei dir stehen geblieben ist, bitte deinen Vermieter um Erlaubnis, sie überstreichen zu dürfen. Dazu stehen dir Zweikomponenten-Lacke zur Verfügung. Dasselbe gilt für alte Fliesen. Manchmal reicht es aus, die Fugen farbig zu gestalten, um einen neuen Look ins Badezimmer oder in die Küche zu bringen. Mit Polymerfarbe frischt du zementierte Fugen ganz neu auf. Anstatt die Türen und Türrahmen zu überstreichen, wählst du Klebefolien, die du beim Auszug wieder abziehst. Auch Fliesen kannst du mit dieser Methode ein neues Dekor verleihen. Um deinen Teppichboden zu fixieren, klebe ihn - wenn überhaupt - nur punktuell ein. Sonst musst du beim Auszug für das Entfernen der Klebereste viel Zeit und Kraft aufwenden. Unterlasse sämtliche Beschädigungen, die den Wohnkomfort des nachfolgenden Mieters verschlechtern würden wie das Aussägen von Türblättern und Türrahmen, weil die Waschmaschine oder Schränke sonst nicht in die Wohnung passen. Entscheide dich besser für Einrichtungsgegenstände, die dem Platz in deiner Wohnung angepasst sind. Für Schönheitsreparaturen zum vertragsmäßigen Erhalt der Mietsache kannst du verantwortlich gemacht werden. Zum grundsätzlichen Tapezieren oder Streichen der Wohnung beim Auszug bist du aber nicht mehr verpflichtet. Die sogenannte Tapezierklausel gilt nicht mehr. Es sei denn, du hast deine Studenten-WG übermäßig abgewohnt.

Einen Überblick verschaffen 

Damit deine Studentenwohnung gemütlich wirkt, solltest du dir vor dem Einrichten einen genauen Überblick verschaffen, was du tatsächlich benötigst. Sicherlich stößt du bereits im Vorfeld durch Zufall auf das eine oder andere ansprechende Möbelstück. Doch prüfe die Anschaffung sorgfältig, sonst steht sie dir später im Wege. Da du in nur einem Raum viele Aufgaben erledigen möchtest, muss dein Zimmer ein Multitalent sein. Du willst in ihm schlafen, lernen, deinem Hobby nachgehen, dich mit Freunden treffen und eventuell essen. Überlege, welche Möbel du dafür wirklich brauchst und welche du sogar funktional nutzen kannst. Zur Basisausstattung deines Studentenzimmers zählt das Bett, das du tagsüber zur Sitzgelegenheit umfunktionierst. Falls du kein Problem damit hast, auf der Couch zu schlafen, kannst du dich an dessen Stelle für ein Schlafsofa entscheiden. Dieses sollte nach Möglichkeit einen Bettkasten zum Unterbringen deiner Bettdecke besitzen. Bei der Auswahl des Tisches achtest du auf eine Arbeitshöhe von ungefähr 70 bis 74 Zentimeter. Dann kannst du bequem vom Stuhl aus am Laptop arbeiten und den Tisch auch zum Essen nutzen, ohne dir die Knie an der Tischplatte zu stoßen. Denke aber daran, beide Tätigkeiten streng voneinander zu trennen. Sonst leidet deine Präsentation schon bald an Fettflecken und dein Magen-Darm-Trakt aufgrund von Nervosität an Verdauungsstörungen.

Bevor es an den Möbelkauf geht 

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Um deinen Raum größer erscheinen zu lassen, lege zunächst die Farbgestaltung fest. Entscheide dich für nicht mehr als zwei Komplementärfarben, auf die du die restliche Einrichtung deines Zimmers abstimmst. Entweder kannst du die Möbelstücke in der passenden Farbe kaufen oder du gestaltest sie im Nachhinein mit Farbe beziehungsweise Möbelfolie entsprechend um. Bedenke, dass jede Farbe eine ihr eigene Wirkung ausstrahlt. Diese überträgt sich auf dein Gemüt und entscheidet mit über deine Kreativität beziehungsweise deine Ausgeglichenheit. Grün-, Blau- und Grautöne lassen dich entspannen, Gelb macht dich munter und Rot regt dein Denkvermögen an. Dennoch solltest du auf Letzteres ebenso wie auf wilde Muster oder unruhige Dekore verzichten, weil dein Zimmer unruhig wirken würde. Als weitere Regel für die Farbauswahl gilt, dass kalte Farben den Raum weiten, was dein Studentenzimmer offener wirken lässt. Um trotzdem eine gemütliche Note zu erzielen, kombinierst du die kalten Farben mit hellen Holzmöbeln oder Möbelstücken aus Messing, die unter Lichteinfluss wie von selbst strahlen. 

Wo die Möbel kaufen? 

Studenten müssen ihre Ausgaben gut kalkulieren, um monatlich über die Runden zu kommen. Deswegen ersparst du deiner Haushaltskasse Sonderanfertigungen vom Tischler sowie die Anschaffung von Designerstücken aus dem Möbelladen. Nicht einmal aus derselben Möbelserie müssen deine Einrichtungsgegenstände stammen, damit sie zusammen passen. In der Studenten-WG ist ein Stilmix erlaubt. Durch die bereits erläuterte ähnliche Farbgebung beziehungsweise durch die Auswahl desselben Materials kannst du verschiedene Möbel als Einheit wirken lassen. Informiere Freunde und Bekannte über deinen geplanten Umzug. Sicherlich hat der eine oder andere ein Möbelstück, von dem er sich längst trennen wollte und das für den Sperrmüll noch zu schade war. Alternativ sieh dich auf Flohmärkten oder in Internetportalen um. Im Zuge von Renovierungen, Umgestaltungen, Umzügen und Haushaltsauflösungen kannst du dort an günstige Schnäppchen gelangen. Viele Möbel werden sogar verschenkt. Bevor du sie erwirbst, sieht sie dir aber am besten vor Ort an und setze beim Besichtigen alle Sinne ein. Üble Gerüche aus Polstermöbeln lassen sich nur schwer wieder entfernen.

Offene und geschlossene Möbel kombinieren 

Durch den Einsatz von offenen Regalteilen und geschlossenen Schränken strukturierst du deine Wohnung und lässt sie interessanter erscheinen. Hinter den Schranktüren lässt du verschwinden, was nicht benötigt wird. Wenn deine Studenten-WG großzügig erscheinen soll, musst du nämlich Ordnung halten. Ordne allen Utensilien einen eigenen Platz zu. Dann findest du sie schneller. Nutze Ordnungssysteme wie Bügel, Zwischenböden oder Schubladeneinsätze. Letztere kannst du aus Faltschachteln oder leeren Kartons sogar selbst anfertigen. Anstatt deine Möbel an den Wänden entlang anzuordnen, nutze Regale und Schränke zum Unterteilen deiner Einzimmerwohnung. Dann kannst du dich auf die einzelnen Tätigkeiten besser konzentrieren. Nutze auch Nischen in deiner Wohnung, um wichtige Dinge unterzubringen. Mithilfe von Schrankmodulen, Sitzhockern mit Staufunktion oder mit Stringregalen bist du in der Gestaltung flexibel und schaffst zusätzlichen Stauraum. 

Do it yourself 

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Verfügst du über etwas handwerkliches Geschick, gelingt dir der Selbstbau von Möbeln aus Dingen, die kostenlos oder besonders preiswert zu haben sind. Seit einigen Jahren beispielsweise stehen bei Studenten Palettenmöbel hoch im Kurs. Dazu stapelst du Euro-Paletten übereinander, hängst sie an den Wänden auf oder schraubst mehrere zusammen. Ideen für Tische, Sitzmöbel, Schränke und Regale findest du im Internet. Auch Wein- und Obstkisten kannst du vielfältig nutzen. Wie wäre es beispielsweise, in ihnen dein Geschirr, die Gewürze und Lebensmittelvorräte unterzubringen? Oder du nutzt sie zum Einstapeln deiner Kleidungsstücke. Auf schützende Tischtücher und Platzmatten kannst du auf diesen urigen Möbeln ruhig verzichten. Ein paar Gebrauchsspuren machen sie nur noch interessanter. Ein wenig Platz für die Dekoration bleibt in deiner Studenten-WG natürlich auch. Im Internet findest du unzählige Ideen zum Upcyceln von Verpackungen und gebrauchten Gegenständen, beispielsweise zum Herstellen von Büroaccessoires, in denen du deine Stifte und anderes Schreibzubehör unterbringst. Mit etwas Glück fällt dir etwas besonders Ausgefallenes ein, was dein Lieblingsstück wird. Wenn du möchtest, postest du es in den Netzwerken, damit auch deine Follower von deiner Idee profitieren. Auch wenn sie deine Anleitung kopieren, bleibt jedes restaurierte Teil ein Unikat, das vor dem Wegwerfen verschont wird. Somit leistest du sogar einen eigenen Beitrag zur Erhaltung deiner Umwelt. Letztlich bringst du mit Grünpflanzen Leben in deine Studenten-WG. Sie verbessern die Raumluft und sehen attraktiv aus. 

Fazit 

Zum Einrichten deiner Studentenwohnung musst du weder ein studierter Designer sein noch über viel Geld verfügen. Gerade der Mix von gebrauchten Möbeln aus unterschiedlichen Epochen macht deine eigenen vier Wände attraktiv und lässt sie wohnlich aussehen.